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Trauerreden

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Trauerreden

Wer einen geliebten Menschen verloren hat, möge sich vertrauensvoll mit mir in Verbindung setzen.


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Das Denken hat mir schon sehr früh in meinem Leben Trost gespendet. Als meine Mutter 1984 starb, fand ich in einem Roman von Klaus Mann den Satz "Wer mit allen Kräften an den Tod gedacht hat, lernt auf eine neue Art das Leben zu fassen". Er hat mir geholfen & mich nie mehr losgelassen.


Viele Jahre später, in der Vorbereitung meiner Philosophie Pur-Lesungsreihe "Ueber den Tod", begegnete mir die Aufforderung des dänischen Philosophen Sören Kierkegaard, man solle "den ernsten Gedanken des Todes ins Leben einüben, um zu lernen Maß zu halten bei Trauern und Klagen." Keine leichte Aufgabe...


Zum 100-jährigen Jubiläum von Bestattung Wien wurde ich eingeladen, einen Essay für die Ausstellung "exitus. Tod alltäglich" zu schreiben. Nachdem ich bei Hannah Arendt auf die Natalität, das Geborensein gestossen bin, entschied ich mich meine Gedanken unter dem Titel "Das Denken des Todes und die vergessene Geburt" niederzuschreiben.


Vor diesem Hintergrund biete ich an, als Trauerredner für Sie tröstende Worte für den Abschied zu finden.

In der Stunde meines Todes

will ich sterben –

nicht vorher, nicht nachher.


Denken will ich nur Dank,

hören will ich den

letzten Schlag meines Herzens,

wie sein Klang versinkt

im immerwährenden

Schlag der Wellen des Meeres.


Mein Wissen bettet sich in

die Ahnungen meines Lebens,

die Ahnungen meines Denkens,

so daß ich vollständig bin

in allen meinen Wunden


und also geheilt.


Mein tägliches Paradies

war mein lebendiges Herz

und wenn die Knochen trocken sind,

tanze ich am Saum der Zeit.

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© Alexander Tschernek 2024

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